Am vergangenen Wochenende veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Raitenhaslach einen spannenden 24-Stunden-Berufsfeuerwehrtag für ihre Jugendgruppe. Zehn engagierte Jungfeuerwehrler erlebten ein abwechslungsreiches Programm voller Einsatzübungen, Unterrichtseinheiten und Workshops. Die Jugendwarte gestalteten diese 24 Stunden zu einem kurzweiligen Erlebnis, bei dem die jungen Floriansjünger mit viel Motivation und Begeisterung die verschiedenen Übungseinsätze meisterten.
Der Berufsfeuerwehrtag ermöglichte der Jugendgruppe, den Dienstalltag einer Berufsfeuerwehr realistisch nachzuspielen – mit einem besonderen Fokus auf Spaß und Teamarbeit.
Nach der Ankunft der Jugendlichen am Samstagvormittag richteten sie zunächst ein Schlaflager im Feuerwehrhaus ein und überprüften die Ausrüstung auf den Fahrzeugen auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit – genau wie es bei der Berufsfeuerwehr jeden Morgen der Fall ist. Kurz darauf ging der erste Alarm ein und die jungen Feuerwehrleute rückten zu einem Übungseinsatz aus. Der unerwartete Alarm, verbunden mit der Anfahrt mit Blaulicht und Martinshorn, sorgte für eine realistische Einsatzatmosphäre.
An der Einsatzstelle angekommen, war eine längere Ölspur vorzufinden, welche von einem Baustellenfahrzeug verursacht wurde. Die Jugendlichen reinigten die Fahrbahn fachgerecht mit Ölbindemittel, wobei in diesem Übungsfall Sägespäne verwendet wurden.
Am Nachmittag besuchte die Gruppe das Bayerische Rote Kreuz in Burghausen. Neben der Besichtigung der Rettungsfahrzeuge und der Räumlichkeiten durften alle einmal ausprobieren, wie man einen Patienten auf der Trage hochhebt und in den Rettungswagen bringt. Im weiteren Verlauf hatte die stellvertretende Bereitschaftsleiterin Sandra Eder mit ihrem Team ein kleines Programm vorbereitet, um die Erste-Hilfe-Maßnahmen aufzufrischen. Die Herz-Lungen-Wiederbelebung, das Blutdruckmessen und das Verband anlegen konnte von allen einmal geübt werden.
Zurück am Feuerwehrhaus Raitenhaslach dauerte es nicht lange bis der nächste Alarm einging. Ein Rauchmelder der Brandmeldeanlage in der Klosterkirche hatte ausgelöst. Kommandant Florian Lechner gab den Heranwachsenden einen kurzen Einblick in die Brandmeldeanlage und führte die Gruppe auf den Dachboden der Kirche um die Rauchmelder zu kontrollieren. Schnell stellte sich heraus, dass es sich um kein Feuer, sondern um einen Fehlalarm handelte.
Nach dem Abendessen am Feuerwehrhaus wurde es bei einem Film gemütlich, bis der nächste Alarm folgte. Ein Lagerfeuer auf einem nahegelegenen Hof war außer Kontrolle geraten und musste gelöscht werden. Zu Beginn durften die Jugendlichen das Feuer selbst bekämpfen. Die extra leichten Jugend-Atemschutzgeräte sorgten für ein realistisches Bild, wobei ein ausreichender Sicherheitsabstand zu Feuer und Rauch gehalten werden musste. Später rüsteten sich die beiden Jugendwarte mit richtigen Atemschutzgeräten aus und löschten die letzten Glutnester noch ab. Das Zusehen war für die Jugendlichen mindestens genauso spannend wie das eigenständige Ablöschen. Hier war über die Wärmebildkamera sehr gut zu sehen, wie heiß die Glutnester noch sein können, obwohl kein Feuer mehr zu sehen ist. Das Waschen der Schläuche im Feuerwehrhaus zu nächtlicher Stunde gehörte natürlich zum Abschluss des Einsatzes mit dazu.
Nach einer kurzen Nacht wurden die Jugendlichen am nächsten Morgen durch einen weiteren Alarm aus dem Schlaf gerissen. Ein Verkehrsunfall im Wald war das Szenario. Ein PKW ist wegen eines Wildwechsels von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Zwei verletzte Personen mussten aus dem Fahrzeug befreit werden. Auf der Rückfahrt wurde noch zur Brandnachschau an der Einsatzstelle vom Vorabend angehalten und kontrolliert, ob Glutnester wieder aufgelodert sind.
Nach einem gemeinsamen Weißwurstfrühstück verabschiedeten sich die Jugendlichen voller Begeisterung, aber auch etwas erschöpft, von ihrem „Arbeitsplatz bei der Berufsfeuerwehr“. Die Jugendwarte bedankten sich herzlich bei den jungen Teilnehmern für ihr tatkräftiges Engagement und bei allen Helfern, die die Einsatzübungen so spannend und lehrreich gestaltet haben.
Fotos: Dirk Hermes und Feuerwehr Raitenhaslach