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Der Ort Raitenhaslach liegt direkt an der österreichischen Grenze (an der Salzach) in Oberbayern
ca. 5 km ausserhalb von Burghausen.
Nachfolgend etwas zur Geschichte von Raitenhaslach:
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes, damals unter dem Namen Rattinhaselach (mundartlich: „Roa(d)nhåslà“) findet sich 788.
Der Namensursprung lässt sich aus dem Althochdeutschen hasalahi, mundartlich haselach (= Haselgebüsch, Haselstauden) ableiten auf einen Haselwald, der einem Manne namens Reito (auch Raito) gehört.
Raitenhaslach war bis zur Gemeindegebietsreform eine eigenständige Gemeinde mit 54 Ortsteilen.
Am 1. Januar 1978 wurde die Gemeinde aufgelöst und ein kleinerer Gebietsteil mit den Orten Achatz, Aich, Algen, Feichta, Fuchs, Gasteig, Glöcklhof, Grund, Haring, Kobl, Kollmann, Kuglstadl, Linner, Mad, Pirach, Posch, Quick, Schoppenheid, Seefelden, Seißl, Spielmann, Steinberg in die Gemeinde Burgkirchen an der Alz eingegliedert.
Der Hauptteil mit den Orten Aching, Auberg, Bergham, Eisenhammer, Fuchshausen, Gries, Hasen, Holzham, Jägerbauer, Kupferhammer, Laimgruben, Lehner, Lindach, Marienberg, Moosbrunn, Neuhaus, Oberhadermark, Papiermuhle, Pfaffing, Pfram, Pritzl, Pulvermühle, Raitenhaslach, Sägmeister, Scheuerhof, Schreiner, Silmoning, Stacherl, Stadl, Tiefenau, Trutzhof und Unterhadermark kam zu Burghausen.
Im Jahr 1146 gründeten dann Zisterziensermönche aus Salem am Bodensee das Tochterkloster Raitenhaslach am Hochufer der Salzach. Ein erster Versuch war in Schützing an der Alz aufgrund des ungünstigen Bodens und der häufigen Überschwemmungen gescheitert. Bereits 1149 erhielt Raitenhaslach Königsschutz.
Die Zisterzienser vergaben den größten Teil des gestifteten Grundbesitzes an freie Bauern, die einen Zins zu entrichten hatten, sowie an Leibeigene. Die Mönche rekrutierten sich vorwiegend aus Handwerker- und Gewerbefamilien. Im Laufe der Zeit nahmen die Raitenhaslacher Zisterzienser unterschiedlichste wirtschaftliche Aktivitäten auf, von der Forst- und Jagdwirtschaft über die Fischerei, die Müllerei, die Papierherstellung, das Schmiedehandwerk, die Salzgewinnung, die Milchproduktion und den Weinbau bis hin zum Brauwesen.
1803 wurden die letzten „weißen Mönche“ entlassen und erhielten kleine Pensionen zuerkannt. Ausanias Detterle, der letzte Abt des Klosters, erwarb das Abteistöckl und wohnte dort bis zu seinem Tod 1829. Die Bibliothek und etwa die Hälfte der barocken Gebäude wurden abgerissen. Die Klosterkirche wurde in eine Pfarrkirche umgewandelt. Mit der Versteigerung der noch vorhandenen „Mobilien und Immobilien “ ging 1803 eine über 650-jährige Kloster tradition zu Ende.
Von 1804 bis 2003 befanden sich große Teile der Klosteranlage im Privatbesitz der Brauereifamilie Baumgartner. Im Jahr 2003 erwarb die Stadt Burghausen einen Großteil der Anlage, 2004 ein Unternehmer den traditionsreichen Klostergasthof. Im gleichen Jahr begannen die Voruntersuchungen zur Sanierung des Prälatenstocks.
Bis 2011 erforschten mehrere Lehrstühle der TUM den baulichen Zustand des Gebäudes. Schließlich unterzeichnete die Stadt Burghausen 2013 den Vertrag mit der Technischen Universität München, der der Universität den Prälatenstock auf 25 Jahre zur Nutzung als Tagungszentrum zuspricht. Am 04. Juni 2016 erfolgte die feierliche Einweihung des TUM Akademiezentrums Raitenhaslach.
Blick auf das Kloster
Etwas oberhalb des Ortsteils Moosbrunn liegt die Kirche von Marienberg.
Kirche von Marienberg
Quellen: Wikipedia, TUM München, Pfarrverband Burghausen
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